Segel selbst gemacht

Karl Schmidt

Nachdem der Rohbau fertig und lackiert ist und auch die Beschläge montiert sind, braucht man Segeln dazu. Wie ich meine Segel baue, beschreibe ich Euch hier.

Am besten legt man das ganze Boot auf eine Platte, um die Segelumrisse aufzuzeichnen. Die Umrisse sind die Vorlage für die Segel. Die Bahnen werden mit dem Lötkolben grob zugeschnitten. Die oberste Bahn wird mit der Webkante am Achterliek ausgerichtet und mit Klebeband fixiert.

Die zweite Bahn wird um die Klebebandbreite überlappt und ebenfalls mit Klebeband fixiert.

Jetzt kommt meine Schablone (System Gurkenzange ) zum Einsatz.

Ein Schenkel ist starr, der andere flexibel und mit Doppelklebeband versehen. Die Biegung kann man mit der Stellschraube einstellen. Wie man sieht, ergibt das Zusammendrücken der „Zange“ eine gleichmäßige Krümmung.

Diese Schablone wird nun auf die zweite Bahn gedrückt,

damit klebt die Bahn an der Schablone.

Nun wird die Bahn zurückgeschlagen, dann die braune Schutzschicht des Klebebands entfernt. Dann wird die Schablone zusammengedrückt, auf die oberste Bahn gepresst und festgerieben. Jetzt kann die Schablone von der zweiten Bahn entfernt werden. Fertig ist die wichtigste Naht.

Um zu kontrollieren, ob die Naht stimmt, wird das Segel am Vorliek mit Klebeband fixiert und das Schothorn so weit angehoben, bis das Segel wie am Boot zu stehen kommt. Wenn die Naht in Ordnung ist, kann man mit den anderen Bahnen weitermachen. Wenn sich ein Fehler zeigt, muss die Naht noch mal getrennt und erneut geklebt werden.

Der Grad des Zusammendrückens der Schablone für die einzelnen Nähte wird auf einer Skizze vermerkt. Damit erhalte ich eine Dokumentation und kann jederzeit ein gutes Segel reproduzieren oder auf Grund der Maße ändern. Mit der Zeit bekommt man einen Fundus und ein Gefühl für gute Segel.

Wenn alle Bahnen verklebt sind, kann man das Segel am Schothorn anheben und man sieht das ganze Profil des Segels.

Ist alles in Ordnung, werden das Achterliek und das Fußliek gemäß der Zeichnung am Baubrett mit dem Lötkolben abgeschnitten. Am Achterliek hat das den Nebeneffekt, dass die Nähte am Ende verschweißt sind.

Für das Vorliek muss das Segel so angehoben werden, dass am Achterliek so wenig wie möglich Twist ist. Das Fußliek soll das Profil darstellen. Jetzt kann man das Vorliek gemäß Zeichnung vom Baubrett markieren. Wenn die Vorrichtung entfernt wird, ist die tatsächliche Vorliekrundung einwandfrei und kann entsprechend der Markierung abgeschnitten werden.

Nachdem das Vorliek beschnitten wurde, wird es mit einem Streifen Segelmaterial verstärkt. Auf die Verstärkung wird die Vorstagtasche geklebt und das Vorstag eingearbeitet.

Der Fockhals, das Kopfbrett und das Schothorn wird mit Segelstoff verstärkt und mit Ösen versehen. Damit ist die Fock weitgehend fertig.

Beim Großsegel ist der Ablauf der Fertigung gleich, nur die Schablone hat eine andere Krümmung. Im vorderen Teil ist das U-Profil zum Teil dünner gefeilt, um die Krümmung mehr nach vorne zu bringen.

Beim Zuschneiden der Bahnen muss man auf die Webrichtung achten, damit sie parallel zum Achterliek verläuft. Wenn die Bahn mit dem Vorliek geschnitten wird, kann der Rest gedreht werden und passt dann fast auf die neue Bahn.

Die Vorliekverstärkungen aus Segelmaterial werden beidseitig auf das Vorliek des Großsegels geklebt.

Großsegelhals, Kopfbrett und Schothorn bekommen ihre Verstärkungen und Ösen.

In das Vorliek werden mit dem Lötkolben im gleichmäßigen Abstand Löcher geschmolzen. Um ein Rutschen um den Mast zu ermöglichen, binde ich mit der Schnur einen 4 mm-Bohrer mit an den Mast. So ist garantiert, dass nach dem Entfernen des Bohrers die Bindung locker ist und problemlos am Mast rutschen kann

Die Segellatten werden an das Achterliek von Groß und Fock geklebt. Sind alle Verstell-möglichkeiten am Segel montiert, kann das Rigg das erste mal auf’s Boot.

Was fehlt noch? Ach ja, die Klasse, die Nationalität und die Segelnummer, also AUT 7

^ Twee racende IOM's

^ Wedstrijdboten hebben allemaal een registratie-nummer en je kunt zien uit welk land ze komen. Zo komen de twee bovenste boten uit Nederland, maar de boot hierboven uit de Verenigde Staten.

^ Boven in het grootzeil is de IOM herkenbaar aan het klasseteken.

^ Dit geeft je een idee over de proporties van een IOM

^ Totaalplaatje van een IOM. Goed te zien is hier de diep stekende kiel met daaronder de loden bulb.

Deze weegt hooguit 2½ kg.

^  De bulb is optimaal gestroomlijnd om zo weinig mogelijk weerstand in het water te hebben. Doordat de kielvin zo diep steekt met daaronder deze loden bulb als contragewicht, is de boot in staat om harde wind te weerstaan, zonder dat hij kapseist.

Hoewel hij bij krachtige wind wel eens 'op één oor' kan gaan liggen, richt hij zichzelf altijd weer op. Het is namelijk zo dat, wanneer de winddruk hoog wordt en de boot platter gaat liggen, de wind daardoor weer meer over het zeil heen blaast, richting top. Daardoor vermindert de druk op de zeilen weer en zo krijg je een zeker evenwicht tussen winddruk en helling van de boot. Valt de wind op een gegeven moment weg, dan zorgt dit contragewicht er voor, dat hij zich vanzelf weer opricht.

^ Dit zijn natuurlijk profes-sioneel gebouwde boten. Die zien er zéér gelikt uit, geheel in kunststof (ABS).

Dit Skandinavisch ontwerp, de Azetone Mk II, is in Nederland gebouwd in licentie.

Prijs met één stel zeilen:

€ 2075,00.

De NED 141

^ De NED 141 in volle aktie tijdens het ronden van een boei. Het kan er fel aan toe gaan in een wedstrijd!  Filmpje!

^ De SmartWinch 280D.

Een hele mooie (en dure!) zeilwinch van RMG. Links zit de dubbele trommel, waar de schoten op- en afdraaien om de zeilen in te halen of te vieren. Rechtsonder zit de electromotor en dat rode ding daarboven is een potmeter, die het aantal omwentelingen regelt van de trommel.

^ Hierboven een voorbeeld van een negatieve spiegel.